Das Wichtigste in Kürze:
Rund 13 Prozent der Energiekosten eines Haushalts gehen auf das Konto Warmwasser. Vermutlich benötigen auch Sie das meiste warme Wasser, um zu duschen und zu baden. Wenn Sie wissen möchten, wie viel es genau ist, können Sie Ihren Verbrauch auslitern. Wie das geht, erfahren Sie hier und im Video.
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Zum Auslitern benötigen Sie einen 10-Liter-Eimer und eine Stoppuhr oder eine Uhr mit Sekundenzeiger. Drehen Sie nun den Duschkopf wie gewöhnlich auf und messen Sie die Zeit, bis Sie den Eimer gefüllt haben.
Sie haben 50 Sekunden gebraucht? Dann hat Ihr Duschkopf einen Wasserdurchlauf (Schüttmenge) von 600 : 50 = 12 Liter/Minute. Das ist recht viel. Sie sollten darüber nachdenken, sich einen Sparduschkopf zuzulegen.
Um zu erfahren, wie viel Wasser Sie pro Dusche verbrauchen, müssen Sie die Schüttmenge mit der Duschdauer multiplizieren. Angenommen, Sie duschen jeweils 8 Minuten, dann beträgt Ihr Wasserverbrauch für jede Dusche: 12 Liter/Minute x acht Minuten = 96 Liter
Bei 5 Duschen pro Woche (5 x 52) sind das auf das Jahr hochgerechnet: 96 Liter x 260 Duschvorgänge = 24.960 Liter = 25 m³ Warmwasser im Jahr (gerundet)
Eine warme Dusche tut gut. Aber wissen Sie auch, wie viel Sie dafür bezahlen? Die Kosten sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählt nicht nur, wie viel Trinkwasser durch Ihren Duschkopf fließt und somit Abwasser entsteht, sondern auch, wie lange und mit welcher Temperatur Sie duschen. Ein ganz wichtiger Faktor ist zudem der Energieträger, mit dem das Wasser erwärmt wird.
Mit unserem Duschrechner können Sie ermitteln, wie viel Sie eine warme Dusche kostet. Und Sie können auch ausprobieren, wie viel Warmwasser Sie zum Beispiel durch kürzeres Duschen oder eine geringere Schüttmenge sparen können. Wie Sie Ihren Verbrauch an Warmwasser und die Kosten dafür in Ihrer Heizkostenabrechnung überprüfen können, finden Sie in unserer Beispielrechnung.
Wenn alle NRW-Haushalte mitmachen, könnten die Energiekosten für Warmwasser in diesem Bundesland halbiert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW .
Eine sinnvolle Anschaffung ist ein Sparduschkopf. Er kostet etwa 20 Euro und spart bis zu 50 Prozent des Warmwasserverbrauchs. Entscheidend ist, wie viel Wasser pro Minute durch den Duschkopf fließt. Bei einfachen Duschköpfen können das 10 bis 12 Liter sein. Es gibt aber auch Brausen, die viel mehr Wasser verschwenden: oft sogar 14 Liter. Bei Regenduschen können es sogar 20 Liter sein.
Ihr neuer Duschkopf sollte einen Wasserdurchfluss (Schüttmenge) von weniger als 9 Liter pro Minute haben. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die genaue Verbrauchsmenge auf der Verpackung steht. Denn Begriffe wie "Eco" oder "sparsam" sind nicht geschützt und keine Garantie für einen niedrigen Wasserverbrauch.
Das Duschen bleibt übrigens mit einem Sparduschkopf genauso angenehm. Denn das Sparzubehör erreicht meist einen vollen Wasserstrahl, obwohl es viel weniger Wasser verbraucht. Der Trick: Der Sparduschkopf mischt Luft unter.
Bei einem thermostatischen Mischer können Sie bei gleich bleibender Duschtemperatur auch eine sparsamere Wasserzufuhr einstellen.
Einen Duschkopf auszutauschen ist leicht. Wir zeigen Ihnen im Video, wie es geht.
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Nicht alle Sparduschköpfe funktionieren mit einem hydraulischen Durchlauferhitzer. Die benötigen meist einen Durchfluss von mindestens 8 Litern Wasser pro Minute. Mit einem Durchlaufbegrenzer (kleine Scheibe mit Löchern) aus dem Baumarkt lässt sich vorab testen, ob Ihr Durchlauferhitzer bei einer verringerten Wassermenge die gewünschte Temperatur liefert.
Legen Sie dazu die kleine Scheibe in Ihren Duschschlauch und litern Sie die Schüttmenge aus. Wird das Wasser wie gewohnt warm, steht dem Kauf eines Sparduschkopfs mit ähnlich niedriger Schüttmenge nichts im Weg. Durch die beigemischte Luft wird der Strahl wieder voll und komfortabler als mit dem Durchflussbegrenzer.
Welchen Armaturentyp haben Sie? Und wie benutzen Sie ihn? Beides beeinflusst Ihren Verbrauch an warmem Wasser. Vorteilhafter als 2-Griff-Armaturen sind Einhebel- und thermostatische Mischer, weil bei ihnen die eingestellte, gewünschte Temperatur direkt zur Verfügung steht.
Den Hebel können Sie nach dem Duschen immer in der richtigen Stellung lassen. Dadurch müssen Sie das Wasser nicht mehr laufen lassen und die Armatur verstellen, um Ihre Wunschtemperatur zu finden. Sie vergeuden beim Abmischen weniger Wasser und Energie. Am komfortabelsten sind die thermostatischen Mischer, weil Sie die Durchflussmenge und die Temperatur separat wählen können. Die Duschtemperatur ist automatisch und unabhängig von der Durchflussmenge regelbar.
Am Waschbecken ist es sinnvoll, Einhebelmischer immer auf kalt zurückzustellen, also nach ganz rechts. Dann können Sie bei jedem Händewaschen entscheiden, ob Ihnen kaltes Wasser genügt oder Sie doch lieber warmes haben möchten. Wenn Sie sich für kaltes Wasser entscheiden, sparen Sie Energie.
Falls Sie eine neue Armatur benötigen, können Sie sich für eine Energiespar-Armatur entscheiden. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Bei manchen Modellen fließt auch dann nur kaltes Wasser, wenn der Hebel in der Mitte steht. Häufig ist die Durchflussmenge automatisch begrenzt oder sie kann individuell dosiert werden. Teilweise ist auch ein kleiner Widerstand eingebaut, der verhindern soll, dass Nutzer:innen die Armatur voll aufdrehen.
Mit einem Strahlregler, auch Perlator genannt, können Sie auch bei Armaturen die Wassermenge begrenzen. Der Siebeinsatz wird am Wasserhahn einfach gegen einen anderen mit Spar-Funktion ausgetauscht. Die kleinen Einsätze gibt es im Baumarkt schon für wenige Euro. Sie sparen bis zu 30 Prozent Wasser.
Vorsicht! Durchflussbegrenzer in Armaturen, Einhebel- und thermostatische Mischbatterien sowie Sparduschköpfe eignen sich für hydraulische Durchlauferhitzer häufig nicht.
Wie viel Warmwasser Sie verbrauchen, hängt von Ihrem eigenen Verhalten ab. So verbraucht Baden in der Regel deutlich mehr Wasser als Duschen. Und ein Blick auf die Uhr schadet auch nicht: Je länger Sie duschen, desto mehr Wasser und Energie benötigen Sie. Wenn Sie das Wasser beim Einseifen abstellen oder insgesamt kürzer duschen, sparen Sie.
Sie nutzen einen Durchlauferhitzer oder eine Gas-Etagenheizung, um Ihr Wasser zu erwärmen? Dann haben Sie ein dezentrales Warmwassersystem. Das Wasser mit Strom zu erwärmen ist deutlich teurer als mit anderen Energieträgern. Aber auch dann gibt es Möglichkeiten, Energie zu sparen. Dazu müssen Sie zunächst die Temperatur am Gerät richtig einstellen. Die Vorgehensweise ist gleich, egal ob es sich um einen Durchlauferhitzer, eine Gas-Etagenheizung oder einen Kleinspeicher handelt.
Welcher der richtige Wärmegrad für Sie ist, hängt von Ihrem persönlichen Empfinden ab. Ihre Wunschtemperatur ermitteln Sie, indem Sie selbst oder die Person im Haushalt, die am wärmsten duscht, zunächst das warme Wasser voll aufdrehen. Dabei steht der Einhebelmischer ganz links. Prüfen Sie nun das Duschwasser vorsichtig mit der Hand und reduzieren Sie die Temperatur am Durchlauferhitzer oder an der Gas-Etagenheizung so lange, bis Sie oder die Testperson das Wasser noch als angenehm empfinden. Am besten lässt sich das zu zweit umsetzen: Eine Person steht an der Dusche, die andere stellt ein.
Haben Sie die Temperatur am Durchlauferhitzer oder der Gas-Etagenheizung einmal eingestellt, brauchen Sie künftig an der Dusche nur das warme Wasser aufzudrehen. Mit dieser Methode sparen Sie Wasser und Energie, weil Sie kein kaltes Wasser mehr beimischen müssen. Wenn Sie kaltes Wasser beimischen, kühlen Sie zunächst unnötig hoch erhitztes Wasser gleich wieder ab.
Wie Sie mit dem Durchlauferhitzer und der Gas-Etagenheizung Warmwasser sparen können, zeigt auch unser Video.
Video "DIY Durchlauferhitzer richtig einstellen" laden: Erst wenn Sie auf „Inhalt anzeigen“ klicken, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt und Daten werden dorthin übermittelt. Hier finden Sie dessen Hinweise zur Datenverarbeitung.
Sie brauchen einen neuen Durchlauferhitzer? Es lohnt sich, einen elektronischen oder vollelektronischen Durchlauferhitzer zu kaufen, da diese Geräte deutlich effizienter arbeiten als hydraulische. Außerdem funktionieren sie besser zusammen mit Spar-Zubehör.
Mit dem Modernisierungsrechner können Sie einfach die Kostenersparnis berechnen, die ein elektronisches gegenüber einem hydraulischen Gerät bringt.
Weitere Informationen, worauf Sie beim Kauf eines Durchlauferhitzers achten sollten, haben wir für Sie in einem eigenen Artikel aufbereitet.
Untertischgeräte (Kleinspeicher) speichern warmes Wasser. Solange die Kleinspeicher eingeschaltet sind, halten sie das gespeicherte Wasser auf der eingestellten Temperatur. Da sie aber Wärme verlieren, heizen sie das Wasser immer wieder nach.
Benutzen Sie einen Untertischspeicher, ist energetisch und aus Kostengründen eine möglichst niedrige Temperatur interessant. Dem können aber hygienische Bedenken gegenüber stehen. einstellen. Schalten Sie einen Untertischspeicher am besten nur dann ein, wenn sie ihn auch nutzen möchten. War er längere Zeit nicht eingeschaltet, ist es aus hygienischen Gründen zum Schutz vor Legionellenproblemen ratsam, das Gerät und die Armatur auf der Warm- und Kaltwasserseite vor dem Gebrauch zunächst durchzuspülen. Um Legionellen zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, die Temperatur an einem eingeschalteten Untertischspeicher auf mindestens 50 Grad Celsius zu stellen.
Noch sparsamer und hygienischer ist es, auf einen Mini-Durchlauferhitzer umzusteigen. Diesen schließen Sie an eine Steckdose an. Er funktioniert ähnlich wie größere Durchlauferhitzer und erwärmt das Wasser bei Bedarf.
Wie Sie beim warmen Trinkwasser Energie sparen, lesen Sie beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW).
Dieser Inhalt wurde von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.
Warmwasser im Alltag sparen: So geht's